18 May 2012

Review zu Mass Effect 3

 
Mass Effect 3 soll die Trilogie um Commander Shepard abschließen. Kann der dritte Teil auch überzeugen, wie die letzten beiden Spiele?  





Im finalen Teil der Reihe greifen die Reaper, wohlbekannte Feinde aus den beiden Vorgängern, die Erde an und Commander Shepard muss nicht nur den Mutterplaneten der Menschheit sondern auch andere Planeten in der Galaxie retten. Alle Völker mussen vereint werden, um sie gegen die letzte Schlacht zu führen. Leider sind die anderen Völker des Universums alles andere als Freunde und stellen sich so auch untereinander stur und wollen nicht zusammenhalten. Deshalb muss man als Shepard Vertrauen zu den Völkern aufbauen und ihre Loyalität bekommen, in dem man sie in Schlachten unterstützt oder in dem man sich auf ihre Seite stellt, wenn es Probleme gibt. Natürlich haben alle Entscheidungen, die man trifft, Auswirkungen auf die Story und das Ende des Spiels, denn die Völker müssen sich entscheiden, wie viele Streitmächte sie uns zur Verfügung stellen, um die Erde zu retten. Das kann man beeinflussen in dem man auch viele unterschiedliche Nebenmissionen in Angriff nimmt, um das Vertrauen der anderen Galaxiebewohner zu erhalten.

Commander Shepard versucht mit seiner Crew
ein letztes Mal die Galaxie zu retten.
Auch im Coop-Modus für bis zu vier Spieler kann man Einfluss auf den Ausgang der Schlacht nehmen, denn hier ist die Geschichte mit menschlichen Partnern spielbar. Der Coop-Part ist aber optional und kann jederzeit ausgeschaltet werden, sodass man alleine die Menschheit retten kann. Mass Effect 3 bietet erstmals drei Spielvariaten, wobei man entscheiden kann auf was man den meisten Wert legt: Action, Rollenspiel oder Dialog. Bei "Action" sind die Dialoge automatisiert worden, der Fokus liegt also mehr auf den Kämpfen. Bei "Dialog" sind die Kämpfe bedeutend einfacher und die Dialoge komplexer. Die letzte Variante "Rollenspiel" bietet einen Mix der beiden anderen Möglichkeiten, die Kämpfe sind ausgewogen und auch die RPG-Elemente sind im Fokus.Wichtig ist auch wieder das Aufbauen von Vertrauen zu anderen Crewmitgliedern, zu denen man so Beziehungen aufbaut. Hat man genügend Vertrauen gesammelt, kann man bis zu zwei der Crewmitglieder mit auf die Missionen nehmen und sie unterschiedlich ausrüsten und ihre Fähigkeiten ausbauen. Den beiden KI-Kollegen kann man Befehle erteilen. Im allgemeinen reagiert die KI sehr gut und es gibt fast keine Probleme. Die Ausrüstung und die Fähigkeiten kann man vor den Missionen festlegen. Diese Rollenspiel-Elemente wurden zwar ausgebaut, reichen aber nicht an ein gewöhnliches Rollenspiel heran. Mass Effect 3 ist eben doch ein Action-Rollenspiel. Gesammelte Erfahrungspunkte können für Upgrades verwendet werden und die unterschiedlichen Spezialfähigkeiten biten abwechslungsreiche Kämpfe.

Die Actionmissionen sind etwas schneller als noch im Vorgänger. Es gibt ein bessere und effektiveres Deckungssystem, was auch bitter nötig ist bei den unterschiedlichen und zahlreichen Gegnern. Deren KI reagiert auch schlau, denn manche Feinde werfen Granaten, während andere Geschütze montieren und so von weiter weg angreifen. Außerdem gibt es auch Kannibalen, die stärker werden nachdem sie gefallene Gegner gefressen haben, Schafschützen versuchen sich zu tarnen und von großen Entfernungen anzugreifen. Leider gibt es auch hier ein paar Fehler bei der KI, die manchmal Aussetzer hat. Die Levels verlaufen linear und bieten eine Spielzeit von ungefähr 30 Stunden mit Nebenmissionen. In den einzelnen Missionen kann man gelegentlich Ausrüstungsgegenstände oder Credits aufsammeln. Mit dieser kann man neue Waffen auf der Raumstation Citadel oder auf dem Raumschiff Normandy kaufen. Je nachdem viele Waffen und Gegenstände man trägt desto langsamer werden die eigenen Fähigkeiten aufgeladen. Die Fähigkeiten unterscheiden sich je nach gewählter Klasse und können auch an bestimmte Gegner angepasst werden, wenn man deren Taktik studiert hat. Die meisten Gegner setzten Schusswaffen ein, reagieren doch aber alle unterschiedlich, was darauf ankommt zu welche Alienrasse sie gehören. Manche setzen auch auf den Nahkampf, wobei Commander Shepard vielfältigere Nahkampfaktionen erhalten hat und so besser reagieren kann.

Der Coop-Modus für vier Spieler bietet jede Menge
Spielspaß mit menschlichen Mitspielern.
Obwohl die Level linear sind, ist dies nicht negativ zu beurteilen. Leider sind die begehbaren Gebiete der Citadel-Raumstation sehr klein, sodass es diesen Gebieten an Weitläufigkeit fehlt. Schließlich will man ja auch das Universum erkunden. Die Nebenmissionen sind vielfältiger als in den letzten Teilen und bieten so mehr Abwechslung. Die Planetenerkundung nach Rohstoffen wurde verändert und funktioniert nun einfacher. Insgesamt wendet sich der dritte Teil wieder mehr zu den Actionelementen hin, so wie der zweite Teil. Im Gegensatz dazu setzte das erste Spiel noch vermehrt auf die Elemente des Rollenspiels. Die Geschichte wird nun mit dem dritten Teil endlich zu Ende erzählt, denn es wird kein weiteres Spiel mit Commander Shepard geben. Die Inszenierung der dramatischen Angriffe der Reaper auf die Erde oder andere Planeten wurden teilweise gut umgesetzt, wirken aber an einigen Stellen aufgesetzt. Mass Effect 3 kann zudem mit Kinect für Xbox 360 gesteuert werden. Kinect kann bei Dialogen und im Kampf eingesetzt werden und bezieht sich auf die Befehleingabe, sodass man den Begleitern Sprachbefehle erteilen kann, wie "angreifen" oder "folgen". Man kann auf die eigene Ausrüstung verändern oder heilen, sowie Spezialkräfte aktivieren. Bei den Dialogen kann man die Antwort aussprechen. Dennoch dauert die Steuerung mit Kinect insgesamt natürlich länger und kann so in Kämpfen manchmal problematisch werden. Insgesamt ist dies aber kein vollwertiges Feature, ist aber spaßig, falls man Kinect besitzt. PS3- und PC-Spieler verpassen aber nichts, da die normale Steuerung komfortabler ist.

Im Vergleich zum Vorgänger hat sich an der Grafik nicht viel getan, dennoch sind die Spielumgebungen detailreich gestaltet, sowie die Gesichter der Charaktere bei denen die Animationen aber teilweise komisch aussehen. Manche Texturen sind etwas matschig, dennoch kann die Vertonung und auch der Soundtrack überzeugen. Die englische Sprachausgabe ist aber wieder ein Stück besser, dennoch überzeugt Mass Effect 3 soundtechnisch. Die Grafik aus dem PC ist am besten gelungen, die Konsolenversionen sind hier gleich auf. Für Serienkenner bietet Mass Effect 3 ein spannendes Finale und kann im Allgemeinen rund um überzeugen. Neueinsteiger sollten aber lieber zuerst die ersten beiden Spielen spielen, bevor sie zum dritten Teil greifen, obwohl es auch hier eine kurze Wiederholung mit den wichtigsten Entscheidungen gibt. Dennoch helfen die Kenntnisse aus den Vorgängern beim Spielen von Mass Effect 3 weiter, vor allem was die Beziehungen angeht. Zudem kann man auch wieder die Speicherstände aus den Vorgängern übernehmen und hat so ein flüssiges Spielerlebnis. Außerdem haben die Entscheidungen aus den beiden Spielen davor auch Einfluss auf die Story des letzten Teils, weshalb man mit Mass Effect 1 beginnen sollte.


Wertung
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Game: Mass Effect 3
Genre: Action-RPG
Publisher: Electronic Arts
Entwickler: Bioware
System(e): PS3, Xbox 360, PC
Release: 9.03.2012
USK: ab 16, uncut
Spieler: offline: 1,online: 2-4
Text/Stimmen: deutsch/deutsch
Website: http://www.masseffect.com
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Grafik: 9,1/10 
Sound:
8,9/10 
Gameplay: 8,8/10 
Story:
9/10 
Dauerspaß:
9/10 
Singleplayer: 9,2/10
Multiplayer: 9/10
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3D-Modus: /
Bewegungssteuerungen:
Move für PS3: /
Kinect für Xbox 360: gut
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Fazit: Mass Effect 3 bietet ein spannendes Ende der Geschichte rund um Commander Shepard, weist aber keine grundlegenden Unterschiede zum Vorgänger auf. Die Grafik ist auf dem gleichen Niveau, das Gameplay ist actionlastiger, der Sound kann aber vollkommen überzeugen. Neu ist der spaßige Coop-Multiplayer-Modus. Das Spiel ist ein Pflichtkauf für alle Serienkenner, Neulinge sollten erstmal mit Mass Effect 1 beginnen.

Wertung: 9/10

Jensen6