22 January 2012

Call of Duty: Modern Warfare 3: Test des letzten Teils der Trilogie



In diesem Test erfahrt ihr, wie der Battlefield 3-Konkurrent abschnitten hat. Wer kann letztendlich den Shooter-Kampf für sich entscheiden?







Die andere Seite der Medaille
Nachdem ich MW3-Konkurrent Battlefield 3 getestet habe, komm jetzt der Test des Spiels von Activision. Die Gesamtwertung wird entscheiden, wer den Kampf um die Shooter-Krone gewonnen hat. Mit Modern Warfare 3 endet die Modern Warfare-Reihe und es kommt zu einem großen Showdown am Ende des Spiels. Doch welche Features bietet der größte Battlefield-Konkurrent und kann Infinity Ward zusammen mit Sledgehammer Games den Erfolg aus dem Jahr 2009 überbieten?

Dritter Weltkrieg
Modern Warfare 3 setzt direkt an die Geschichte des Vorgängers und bringt diese zu Ende. Die Story ist im Vergleich zu den ersten beiden Teilen logischer und aufschlussreicher, da nach und nach viele Fragen beantwortet werden, die durch MW1 und MW2 aufgetreten waren. Es kommt zu einem dramatischen Abschluss der Trilogie und diesmal gibt es kein offenes Ende. In diesem Spiel gibt es keine Mission wie die Flughafen-Mission in MW2, die für Kritik sorgte. Durch den russischen Terroristen Vladimir Makarov ist der dritte Weltkrieg ausgebrochen und man schlüpft wieder in die Rolle von amerikanischen Soldaten und befehligt natürlich die Task Force 151. Zusätzlich agiert man als russischer Bodyguard und als russischer Geheimagent, der zu den Amerikanern übergelaufen ist. Die Schauplätze sind diesmal die Metropolen Europas, wie Berlin, Hamburg, London, Paris, Prag und natürlich die US-amerikanische Metropole New York. Gut ist auch, dass man die Einzelspieler-Kampagne auch ohne Vorkenntnisse versteht, dennoch bietet es sich natürlich an die ersten beide Teile zu kennen. Es tauchen viele bekannte Figuren auf und es gibt Rückblenden, die mit der Vergangenheit verbunden sind.

Als Sergeant Frost muss man die New Yorker Stock
Exchange in der Wall Street verteidigen.
moderne Inszenierung mit viel Abwechslung
Die Inszenierung des Shooters hat sich im Vergleich zum Vorgänger noch weiter verbessert, man fühlt sich direkt in das Geschehen hineinversetzt, was auch an der Spannung und der Dramatik der Geschichte liegt. Die vielen unterschiedlichen Missionen, darunter auch eine Mission an Bord eines Flugzeugs, haben es in sich und stellen immer wieder neue Spielaspekte in den Vordergrund. Bei einer Mission jagt man mit dem Motorboot über den East River bei Manhattan, während man sich in Prag schleichend an gegnerischen Wachen vorbei bewegt. Besonders beeindruckend ist die Szene in der der Eiffelturm in die Seine kracht - bombastisch. Das Missionsdesign von Modern Warfare 3 ist sehr gut gelungen, im Verlauf einer Mission gibt es viele verschiedene Handlungen, die man ausführen muss. Shooter sind eben nicht nur Shoot'n'Run-Spiele. In der Haut von Sergeant Frost stürmt man ein U-Boot vom Wasser aus und in der Somalia-Mission bekommt man es mit einem Sandsturm zu tun. Dieser Shooter bietet insgesamt mehr Abwechslung als viele andere Spiele zusammen.

Über Waffen und Fortbewegungsmittel
Die Kampagne bietet sechs bis sieben Stunden Spielzeit und ist somit leider nicht viel länger als die des Vorgängers, was schade ist. Auch Im Bezug auf Waffen gibt es nicht allzu viele Neuerungen. Man bedient viele Geschütze, auch die eines Hubschraubers und man kann die Waffen des AC-130-Gunships bedienen. Zu den wenigen neuen Waffen gehören ein Granatwerfer mit Zielfernrohr und die 9-Bang-Blendgranate, die beim Aufprall noch mehr Sprengsätze explodieren lässt und so noch effektive ist. Einige Maschinengewehre sind zudem mit Wechselvisieren versehen worden. Man kann so zwischen dem Rotpunkt- und dem ACOG-Visier wechseln. Außerdem ist man nicht nur zu Fuß unterwegs. Man kann das bereits erwähnte Boot steuern, man fährt in einem Auto (allerdings steuert die KI) und man ist in einem Panzer unterwegs. Die eigenen Kameraden agieren klug und behindern die eigene Spielfigur nicht beim Spielen, schade ist aber, dass die Gegner-KI noch genauso dumm ist, wie in den beiden Vorgängern. Im Bezug auf das Gameplay kann man sagen, dass es in Modern Warfare 3 serientypisch die bekannte Gameplay-Struktur gibt, ab der eigentlich nichts auszusetzen ist.

Auch in London kämpft man gegen die Terroristen.
alte Grafik-Engine, neue Sound-Engine
So spektakulär die Inszenierung und die Geschichte auch sind, an der Grafik des Shooters hätte man noch arbeiten können. Das Spiel basiert auf der IW-Engine, die in die Jahre gekommen ist. Es lassen sich zwar einige Verbesserungen feststellen, hier hatte man aber ein bessere Gesamtergebnis erwartet. Dennoch gibt es schwarfe Texturen und die Licht- und Schatteneffekte kann man auch nicht bemängeln. Auf den Konsolen läuft das Spiel sogar mit 60 Bildern pro Sekunde, dies fehlt bei einem gewissen Konkurrenten. Modern Warfare 3 ist flüssig, es gibt nur sehr selten Ruckler. Die Grafik auf dem PC ist der auf der PS3 und der Xbox 360 etwas überlegen, insgesamt reicht diese aber nicht an die von Crysis 2 heran, wenn man den Shooter von Crytek als Vergleich nimmt. Die PS3-Fassung sieht zudem etwas schlechter aus, als die der Xbox 360-Version. Man kann aber insgesamt sagen, dass die Grafik besser oder genauso gut ist, wie bei der Mehrzahl der aktuellen Spiele. Soundtechnisch überzeugt der Titel von Activision durch eine neue Sound-Engine, der Soundtrack ist bombastisch und die Waffen unterscheiden sich nun verstärkt voneinander. Schüsse und Explosionen wirken bedrohlich und erzeugen so eine sehr dichte Atmosphäre. Die Sprachausgabe ist wie bei den meisten Call of Duty-Titeln auf einem hohen Niveau, genauso wie die Steuerung, die unverändert gut bleibt.

Spec Ops ist zurück mit verbessertem Multiplayer-Modus
Infinity Ward hat den Mehrspieler-Modus verbessert, wodurch es nun ein ausgewogeneres Balancing gibt. Außerdem schaltet man neue Gegenstände wieder durch Spielfortschritte frei und nicht durch ein Bezahlsystem, wie noch in Black Ops von Treyarch. Eine wichtige Neuheit sind die Strike-Packages, die die Killstreaks ersetzen. Es gibt das Assault-Paket, das Support-Paket und das Spezialisten-Paket. Diese funktionieren unterschiedlich, je nachdem wie viele Kills der Spieler am Stück schafft ist eines der Packs passender. Dazu kommen auch zwei neue Multiplayer-Modi. Das ist zum einen Team-Defender, bei dem ein Team einen Flaggenträger gegen feindliche Angriffe verteidigen muss. Im Modus "Kill Confirmed" muss man nach dem Ausschalten eines Gegners das Dogtag einsammeln, was an Crysis 2 erinnert. Es gibt insgesamt 16 Multiplayer-Maps, die sich auf die Schauplätze der Singleplayer-Story beziehen. Die Vielfalt ist natürlich wie gewohnt bei den vielen Maps gegeben, denn das Level-Design reicht von engen, verwinkelten Maps über weitläufige Karten. Die Spec Ops-Missionen sind eine gute Gelegenheit sich an die Multiplayer-Maps zu gewöhnen. Der Spec Ops-Modus kann wahlweise alleine oder im Coop-Modus auf den gleichen Karten gespielt werden. In dem Überlebenskampf-Modus erwarten einen immer wiederkehrende Gegner-Wellen, die immer stärker werden. Viel Abwechslung bieten die 16 Spec Ops-Missionen bei denen der Fokus auf Teamarbeit liegt. Spec Ops ist ein vollwertiger Modus und bietet mindestens genauso viel Spaß wie der Multiplayer-Part.


Wertung
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Game: Call of Duty: Modern Warfare 3
Genre: Shooter
Publisher: Activision
Entwickler: Infinity Ward, Sledgehammer Games
System(e): PS3, Xbox 360, PC
Release: 8.11.2011
USK: ab 18, uncut
Spieler: offline: 1,online: 2-18
Text/Stimmen: deutsch/deutsch
Website: http://www.callofduty.com/de/mw3
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Grafik: 9,2/10 
Sound:
9/10 
Gameplay: 9/10 
Story:
9/10 
Dauerspaß:
9,3/10 
Singleplayer: 9,2/10
Multiplayer: 9,3/10
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3D-Modus: /
Bewegungssteuerungen:
Move: /
Kinect: /
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Fazit: Auch wenn die Grafik des Shooter und die Länge der Kampagne nicht ganz überzeugen können, bietet Modern Warfare 3 ein perfektes Gesamtpaket aus abwechslungsreichem Gameplay, starker Inszenierung und spannender Story sowie einem kompakten Multiplayer-Modus. Der bisher beste Teil der Call of Duty-Reihe.

Wertung: 9,2/10

Jensen6