21 January 2012

Battlefield 3: Der Konkurrenz-Shooter im Test



EA will mit Battlefield 3 gegen den wohl größten Konkurrenten Call of Duty von Activision antreten. Ob DICE gegen Infinity Ward siegen kann, lest ihr in diesem Test.






Der Genre-Kampf
Das Jahr 2011 zeichnete sich in der Spielebranche vor allem durch den einzigartigen Kampf im Shooter-Genre aus. Battlefield 3 wollte die Krone des Genres zurückerobern und trat somit gegen Call of Duty: Modern Warfare 3. Die beiden Spiele kamen kurz hintereinander in den Handel und lieferten sich so den wohl intensivsten Kampf um die Verkaufszahlen, den es je in diesem Genre gegeben hat. EA und DICE fuhren mit der neuen Frostbite-2-Engine ein heftiges Geschütz auf, denn die Grafik-Power dieser Engine ist nahezu unüberbietbar. Doch wie viel Gameplay steckt hinter der atemberaubenden Grafik? Und wie sieht der Multiplayer-Modus aus?

USA gegen Russland
Battlefield 3 führt den Spieler in die Metropolen des Westens und in den Nahen Osten. Man besucht New York, Paris, Bagdad, Teheran und weitere Städte und Gebiete. Die Einzelspieler-Kampagne ist ungefähr 8 Stunden lang und hat somit eine durchschnittliche Länge im Vergleich zu anderen Shootern. Die Spielwelt ist unglaublich realistisch gestaltet und offenbar Details, die man so in anderen Spielen nicht findet. Die Story ist dagegen eher mittelmäßig und zum Teil von Konkurrent Call of Duty abgekupfert. Man schlüpft in die Rolle von amerikanischen und russischen Soldaten und erlebt in Rückblenden ihre Einsätze in den unterschiedlichen Missionen. Der Hauptcharakter ist aber Sergeant Blackburn, der nach einer fehlgeschlagenen Mission von der CIA verhört wird. Die CIA vermutet, dass er mehr über die verschwundenen Atombomben weiß, als er im Verhör zugibt. Blackburn versucht dagegen seine Verhörer zu warnen, denn der nächste Angriff soll auf New York verübt werden, was er verhindern kann. Die Story enthält insgesamt ein paar Logikfehler und die bereits bekannte Erzählstruktur mit Flashbacks ist auch nichts neues mehr.

Die Licht- und Schatteneffekte sind ein echtes
Highlight des Shooters.
hollywood-reife Inszenierung
Das was den Spieler tatsächlich an das Spiel bindet ist die erstklassige Inszenierung und die fesselnde Atmosphäre. Zum Ende des Spiels hin wird die Geschichte auch logischer und somit spannender, sodass man heiß auf das Ende ist. Was Battlefield 3 aber ausmacht ist die Inszenierung, denn während dem Spielen explodieren Autos neben einem, es gehen Granaten hoch und man wird von gegnerischen Scharschützen niedergehalten. Wenn dann auch noch die eigene Deckung zerstört wird, ist die Atmosphäre zum Scheiden dicht. An dieser Stelle überzeugen auch die Kameraden, die sehr glaubwürdig herüberkommen. Dies liegt an den sehr flüssigen Bewegungen und an der realitätsnahen Vertonung, man wird in das Spiel hineingezogen. Die Dialoge passen perfekt zum Geschehen und unterstützen somit auch die Geschichte. Die Missionen sind insgesamt sehr vielfältig, denn es gibt Stealth-Missionen, Sniper-Szenen und viele weitere Aufträge, die erfüllt werden müssen. Man fliegt zum Beispiel in einem Jet, rast mit dem Auto durch die Straßen von Paris oder arbeitet sich auf einem fahrenden Zug vorwärts. Zur Abwechslung tragen auch die Quicktime-Events bei, bei denen man schnell reagieren muss und zur richtigen Zeit eine bestimmte Taste drücken muss. Dazu gehören auch Nahkämpfe mit den Fäusten. Leider ist die KI der Gegner nicht so brilliant, da die Feinde manchmal nicht über ihr Handeln nachdenken. Sie sind zwar ziemlich zielsicher, könnten aber auch taktisch klüger agieren.

Waffen und Kriegsgerät
Battlefield 3 verfügt auch über ein großes Waffeninventar. Neben Sturmgewehren kann man auch Granatenwerfer, Schroflinten, Scharfschützengewehre und MGs bedienen. Man kämpft nicht nur zu Fuß, sondern setzt sich auch in einen Panzer, in Autos und wie gesagt in einen Jet und nimmt die Feinde vom Himmel aus unter Beschuss. Insgesamt wirkt der virtuelle Krieg sehr authentisch, genauso wie die Spielumgebung. Hervorzuheben sind hier auch die Waffengeräusche, die unglaublich realistisch sind. Auch die Explosionen wirken so echt, dass man sich erschreckt, sobald eine Häuserwand aufgrund einer Explosion einstürtzt. Im Spiel lassen sich Häuser teilweise bis auf die Grundmauern zerstören, dies hängt davon ab, mit welcher Waffe man gerade agiert. Mit einem Panzer lassen sich Gebäude natürlich besser zerstören, als mit einer normalen Handwaffe. Der Soundtrack im Spiel unterstützt das Geschehen und lässt Spannung aufkommen, auch bei der Steuerung gibt es keine Probleme.

Die Jet-Mission am Anfang des Spiels ist besonders
gut inszeniert.
Grafik der Spitzenklasse
Die Grafik gehört zu einer der besten, die es je in einem Spiel gegeben hat. Die Spielumgebung und die Charaktere sind unglaublich realistisch und detailreich dargestellt und die Texturen sind sehr scharf. Vor allem die Licht- und Schatteneffekte sind hervorzuheben, die ein atmosphärisches Highlight sind. Wenn man zum Beispiel in die Sonne guckt, blendet sie den Spieler und auch die Lampen an den Waffen der Gegner blenden teilweise. Dennoch gibt es auch in Battlefield 3 teilweise matschige Texturen, z.B. bei kleinen Gegenständen oder bei weiter entfernten Häusern. Sehr gut sieht aber die Darstellung von Regen aus, grafisch wird dieser Shooter für lange Zeit nicht überboten werden können. Die Grafik ist auf dem PC um Weiten besser als auf den beiden Konsolen, man kommt aber nur in den Genuss, wenn man einen High-End-PC besitzt. Auf den Konsolen gibt es verwaschene Texturen und die Licht-Schatten-Effekte sehen auch nicht so grandios aus, wie auf dem PC. Dennoch liegt die PS3- und die Xbox 360-Version über dem Durchschnitt und sind ohne Probleme spielbar. Gut ist auch, dass es trotz der aufwendigen Optik fast keine Ruckler gibt.

Der Multiplayer-Modus bietet die Klassen
Assault, Engineer, Sniper oder Support.
Multiplayer-Modus auf dem Kriegsfeld
Nach der etwas kurzen Singleplayer-Kampagen lockt der Multiplayer-Modus, der die Spielzeit erhöht und auch enorm motiviert. Es gibt verschiedene Modi, wie Eroberung, Rush und Team-Deathmatch. Die beiden letzten Modi gibt es auch squadbasiert. Im Eroberungsmodus müssen zwei Teams ihren jeweils eigen Standort verteidigen und den Standort des anderen Teams erobern. Dieser Modus ist schon aus früheren Battlefield-Spielen bekannt. Im Rush-Modus gibt es Angreifer und Verteidiger. Die Anfgreifer platzieren Bomben an bestimmen Punkten auf der Karte, währen die Verteidiger versuchen dies zu verhindern. Außerdem werden in diesem Modus immer neue Abschnitte einer Map freigelegt. Im Team-Deathmatch-Modus kämpfen zwei Team so lange gegeneinander, bis das eine Team keine Leben mehr hat. Das Balancing stimmt bei allen Modi, denn die Spawn-Punkte sind clever festgelegt und es gibt auch keine besonders überlegene Waffe im Spiel. Es gibt neun Mehrspieler-Karten, die viel Abwechslung bieten. Auf den Maps sind zudem auch Fahrzeuge unterwegs, wie Jets und Panzer. Dennoch gibt es auch Matches bei denen nur mit Handfeuerwaffem gespielt wird. Die PC-Fassung überzeugt an dieser Stelle auch wieder, da bis zu 64 Spieler Platz finden. Bei den Konsolen-Version sind es nur 24 Spieler. Die Maps auf dem PC sind wegen der größeren Spieleranzahl auch weitläufiger. Der Multiplayer-Modus überzeugt dennoch bei allen drei Systemen auf ganzer Linie und motiviert durch ein Level- und ein Klassen-System.


Wertung
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Game: Battlefield 3
Genre: Shooter
Publisher: Electronic Arts
Entwickler: DICE
System(e): PS3, Xbox 360, PC
Release: 28.10.2011
USK: ab 18, uncut
Spieler: offline: 1,online: 2-24 (PS3, Xbox 360); 2-64 (PC)
Text/Stimmen: deutsch/deutsch
Website: http://www.battlefield3.com
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Grafik: 9,4/10 
Sound:
9,1/10 
Gameplay: 8,9/10 
Story:
8,9/10 
Dauerspaß:
9,1/10 
Singleplayer: 9/10
Multiplayer: 9,3/10
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3D-Modus: /
Bewegungssteuerungen:
Move: /
Kinect: /
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Fazit: Battlefield 3 bietet zwar eine der besten Grafiken überhaupt, kann aber spielerisch nicht ganz überzeugen. Die etwas schwache Story gleicht der kompakte Multiplayer-Modus und die erstklassige Inszierung wieder aus.

Wertung: 9,2/10

Jensen6