31 July 2011

F.3.A.R.: Der Schock - mehr Shooter als Horror? Der dritte Teil im Test



Wie viel Horror steckt im dritten Teil? Und mit wie viel Shooter-Anteil muss man rechnen? Das erfahrt ihr im großen Test des Spiels.







Das Horrormädchen
Viele kennen das schwarzhaarige, kleine Mädchen, das schon in den ersten beiden Teilen für viel Angst und Schrecken sorgte. Jetzt erwartet Alma aber ein Baby, eine weitere Höllenbrut. Das Kind stammt vom Protagonisten des zweitens Teils, einem Soldaten. Da Alma wegen ihrer übernatürlichen Fähigkeiten vom Militär als Versuchsobjekt missbraucht wurde, kommt sie in Kontakt mit ihm. Jemand muss nun die Geburt verhindern und wer passt da nicht besser als die beiden Söhne von Alma: Point Man und Paxton Fettel. Diese können sich eigentlich gar nicht leiden, da Point Man seinen Bruder mit einer Kugel zwischen den Augen umgebracht hat. Seit diesem Zeitpunkt lebt Fettel als Geist weiter. Trotzdem verbünden sich die beiden Brüder, denn die Wehen ihrer Mutter zerstören derweil Stadt um Stadt. So muss die Welt wieder einmal vor der Zerstörung gerettet werden. Wer die beiden Vorgänger nicht gespielt hat, versteht nicht so viel von der Story, da diese überwiegend unverständlich präsentiert wird. Serien-Kenner kommen an dieser Stelle schon besser klar und wissen: Never face fear alone!

Brüderliebe
F.3.A.R. kann im Coop-Modus aber auch alleine gespielt werden. Spielt man alleine, schlüpft man in die Rolle von Point Man, während Paxton Fettel nur als Bot fungiert. Hat man eine Mission mit Point man durchgespielt kann man diese mit Fettel wiederholen. Dies lohnt sich, da die beiden Geschwister über unterschiedliche Fähigkeiten verfügen. Point Man hat die Waffen eines Soldaten und verfügt über wenig Psycho-Kräfte. Er kann z.B. die Zeit verlangsamen, was sehr praktisch ist, da die Gegner eine verdammt schlaue KI besitzen. Fettel verfügt als Geist über telepathische Fähigkeiten und Pys-Attacken. Er kann in den Körper von Feinde schlüpfen und diese so kontrollieren. So ist jede Mission ein neues Abenteuer, wenn man sich entscheidet mit Fettel zu spielen. Im Coop-Modus ergänzen sich die beiden Brüder sehr gut und flankieren den Gegner effektiv. Der kooperative Modus kann offline oder online zu zweit gespielt werden. Ein Motivationspunkt sind die Herausforderungen, die man abschließen kann, um die Punkte und den Rang zu erhöhen. Dabei handelt es sich z.B. um das Sammeln von Seelen der Gegner. Die Aufgaben sind vielfältig und treiben den Spieler immer wieder an. So kann man als alleine als Point Man, alleine als Paxton Fettel oder zusammen als beide Brüder spielen.

Die Hölle bricht los
Zu den Gegnern gehören die Mitglieder des F.3.A.R.-Squads, der bereits bekannt ist. Das Squad ist ein Sondereinsatzkommando, das sich auf die Bekämpfung paranormaler Bedrohungen spezialisiert hat. Diese Soldaten sind sehr schlau, flankieren gerne und vertreiben die Spieler mit Granaten aus der Schutzzone bzw. der Deckung, die zerstörbar ist. So muss man flexibel und clever agieren, denn es warten noch schlimmere Feinde. Diese sind z.B. die serientypischen Freaks, die aber oft nur leicht bewaffnet angreifen. Manche verfügen aber auch über spezielle Selbstmordanschläge. Dazu kommen allerlei gruselige Gestalten, deren Aussehen schon ein Grund für die "ab 18"-Freigabe des Spiels ist. Die wohl härtesten Gegner sind die Mechs, die sog. Power Armor Roboter, die nicht einfach zu besiegen sind. Ist man aber erfolgreich kann man sich selbst hinter die Schaltknüppel des Mechs setzen und so Gegner sehr effektiv ausschalten, wobei man gleichzeitig noch geschützt ist.

Schock?!
Die beiden Vorgänger verfügten über zahlreiche Schockmomente, die im dritten Teil aber leider aus bleiben. Nur selten wird man wirklich geschockt und bekommt es mit der Angst zu tun. Das Spiel liefert zu wenig Schockeffekte. Auch die Szenen mit Alma sorgen für nicht genug Panikmache, sodass sich nur gering Angst beim Spieler entwickelt. Schockmomente sind meisten vorhersehbar, obwohl es ein dynamisches Schocksystem gibt, was den Spieler bei erneutem Durchspielen an immer anderen Stellen überraschen und erschrecken soll. Dies gelingt aber nicht so gut wie in den vorherigen Spielen, was sehr schade ist, da die Horror-Momente sehr wichtig für die Atmosphäre des Spiels sind. Auch die Grafik ist nicht sonderlich schön, sondern erschreckend hässlich geraten. Es gibt verwaschene, matschige Texturen, obwohl die Optik an manchen Stellen auch überzeugen kann und atmosphärisch stimmig ist. Sehr gut gelungen ist die Level-Vielfalt und die KI der Gegner, woraus sich ein sehr hoher Schwiergkeitsgrad ergibt. Dies sorgt für einige Frustmomente, aber auch für gehörig Motivation. Die atmosphäre is trotz der fehlenden Schocks sehr dicht und reißt den Spieler mit, was die Story wie gesagt nicht schafft. Das Spielprinzip ist überzeugend und das besondere Highlight ist der Mehrspieler-Modus in dem bis zu vier Spieler gemeinsam spielen können. Es gibt vier innovative Modi, die Abwechslung mit sich bringen und sehr gelungen sind. Der Soundtrack und die Stimmen sind gut und passen zum Geschehen. F.3.A.R. ist mehr Shooter als Horror und kann deshalb nur teilweise überzeugen. Trotz einer eher verwirrenden Story, Frust und wenig Schockmomente gibt es noch ein paar Lichtblicke wie die sehr gute KI, die Atmosphäre und die Langzeitmotivation, die mit einem spaßigen Multiplayer-Modus unterstützt wird.



Wertung
_________

Game: F.3.A.R.
Genre:  Horror, Shooter
Publisher: Warner Bros. Interactive
Entwickler: Day 1 Studios
System(e):  PS3, Xbox 360, PC
Release: 24.06.2011
USK: ab 18, cut
Spieler: offline: 2,online: 2-4
Text/Stimmen: deutsch/deutsch
Website: http://www.whatisfear.com/
____________

Grafik: 8,5/10 
Sound:
8,9/10 
Gameplay: 8,5/10 
Story:
8,3/10 
Dauerspaß:
8,5/10 
Singleplayer: 8,5/10
Multiplayer: 8/10
____________

3D-Modus: -
Bewegungssteuerungen:
Move: -
Kinect: -
____________

Fazit: In F.3.A.R. steckt mehr Shooter als Horror. Trotz geringer Schockmomente herrscht eine dichte Atmosphäre, die aber nicht alle Schwächen verdecken kann.

Wertung: 8,4/10

Jensen6