Wenn der Skorpion zuschlägt...
Als Spieler schlüpft man in die Rolle von Rico Rodriguez, seines Zeichens Agent. Sein Ziel: Sein ehemaliger Mentor Tom Sheldon und Baby Panay, der Diktator der Insel Panau in Südostasien. Hier gibt es Strände, Palmen, Berge - alles was das Herz begehrt. Doch deshalb ist man nicht auf die Insel beordert worden, denn die Arbeit wartet. Ricos verräterischer Ex-Boss soll wieder aufs Festland zurückgeholt werden und der Diktator verdient eine Extra-Abreibung in Form einer Revolution. Violà, und fertig ist ein Action-Cocktail im Stil von Just Cause 2. Nur noch Greifhaken und Fallschirm einpacken und los gehts ins Inselparadies.
...hinterlässt er Chaos.
1024 Quadratkilometer warten auf Rico, ganze 368 Orte können erkundet und 104 Fahrzeuge gefahren werden, alles in insgesamt 4 Klimazonen. Ricos Aufgabe ist hier: Möglichst viele Regierungsgebäude zerstören. Wie? Das ist allein dem Spieler überlassen. Mit dem Greifhaken können Gegner an Gasflaschen gekettet werden, die in die Luft schießen, wenn man sie durchlöchert oder man verbindet einen Heli mit einem Jeep und benutzt diesen als Abrissbirne. Nahezu alles ist möglich, hauptsache es knallt und explodiert. Sprengsätze lassen sich auch an Objekten festmachen. Doch was wäre ein Spiel ohne Schießeisen? Von denen gibt es im Spiel jede Menge, Rico muss sich schließlich beim eleganten Flüchten mit dem Fallschirm entsprechend verteidigen. Zu dem kann man sich mit dem Greifhaken fast überall festkrallen, um z.B. ein Gebäude zu erklimmen und um sich im Spiel schneller zu bewegen.
It's time for a revolution.
Unterstützung bekommt Rico natürlich auch von der unterdrückten Bevölkerung. Drei Gruppen bieten dem Spieler Aufträge an, durch die man Vertrauen gewinnt. Die Reapers, Roaches und Ular Boys entlohnen den Geheimagenten, der durch immer mehr erfolgreiche Missionen an Respekt und Bekanntheit gewinnt. Dennoch kann der Spieler selber entscheiden, ob er zuerst seinen Ex-Boss finden will, den Diktator stürzt oder mit den revolutionären Gruppen die Insel unsicher macht. So kann man beispielsweise riesige Statuen des Diktators Baby Panay zerstören und so für mehr Widerstand in der Bevölkerung sorgen. Außerdem ist Panau von Beginn an frei zugänglich und Ladezeiten gibt es nur sehr selten, die aber auch relativ kurz ausfallen. Je mehr Gegenstände und Gebäude man zerstört, desto höher wachst die Chaos-Anzeige, durch die man Missionen freischaltet. Chaos lohnt sich.
Stunts, Stunts und nochmal Stunts.
Rico hat es als eingefleischter Agent natürlich einfach: Er kann nahezu perfekt mit der Waffe umgehen und fette Stunts sehen bei ihm auch super aus. Wer schon immer mal mit einem Motorrad in eine Tankstelle rasen und vorher mit dem Fallschirm abspringen wollte, kann dies hier mit Freude tun. Der Mix aus Fallschirm- und Greifhakeneinlagen ist äußerst praktisch, denn mit ihm kann man sich auf der Insel schnell fortbewegen. Eine weitere Spezialität von Rico ist das Skydiving, eine schnelle Fluchtmöglichkeit, die sehr spaßig ist. Doch wer es eher gemütlich haben will benutzt den PDA, der für den eigenen Schwarzmarkt-Service sorgt. So wird z.B. ein Flugzeug oder eine Waffe an den Ort geliefert an dem sich der Spieler gerade aufhält. Zu dem können die Fahrzeuge und die Wummen aufgetunt werden mit Geld, dass man findet oder sich dazu verdienen muss. Der Taxi-Service bringt Rico an den gewünschten Ort, zu dem man dann gemütlich mit dem Fallschirm segelt.
Feuerwerke mit grandioser Aussicht.
Durch Chaos vergrößert man seinen Einflussbereich auf der Insel. Das Zerstören von Gebäuden der Regierung oder der Armee fällt sehr leicht, doch bleibt nie ohne Gegenwehr aus, denn feindliche Truppen sind dem Agenten immer auf den Fersen. Doch das Ausschalten der Gegner macht wieder Lust auf weitere Stunts und bringt Ideen für mehr Greifhaken-Action. Wunderschöne Explosionen lassen sich beobachten, die Weitsicht ist fantatisch, obwohl nicht jedes Detail überzeugt. Teilweise gibt es hässlige Texturen, doch die Spielumgebung in der Luft ist großartig gelungen, genauso wie im Wasser, in dem man außerdem Schwimmen kann. Insgesamt hat das Spiel eine atemberaubende Grafik und die Größe der Insel bietet Spielspaß ohne Ende. Dennoch ist die deutsche Synchronisation relativ schwach, weshalb man aber die auf der deutschen Disk verfügbare englische Version einschalten kann, denn die Original-Version besticht durch gute Lippen-Synchronität. Musik gibt es im Spielverlauf nur selten und Radiosender stehen nicht zur Verfügung. Die Steuerung sitzt bereits nach kurzer Eingewöhnungszeit, später ist die Greifhaken- und Fallschirm-Action ein Kinderspiel. Dennoch ist die Fahrzeugsteuerung träge geraten, was bei langen Fahrten problematisch sein kann.
Inselparadies mit viel Action.
Just Cause 2 besticht durch rasante Action mit coolen Stunts, einem tollen Mix aus Greifhaken- und Fallschirm-Aktionen, sowie einer schön gestalteten Spielumgebung, die viel Freiraum lässt. Zahlreiche Waffen, Fahrzeuge und Siedlungen warten darauf erkundet zu werden, dennoch ist Story eher uninteressant und die Charaktere werden nicht genug herausgehoben. Es gibt aber genug Abwechslung, sodass dem Spieler nicht langweilig werden sollte. Und leider fehlt ein Multiplayer- und Coop-Modus mit dem man Panau mit seinen Freunden unsicher machen könnte. Wer Explosionen und Action liebt, kann zugreifen!
Wertung
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Game: Just Cause 2
Genre: Action
Hersteller: Eidos Interactive, Square Enix
Entwickler: Avalanche Studios
System(e): PS3, XBox 360, PC
Release: 26.03.2010
USK: ab 18
Spieler: offline: 1,online: 0
Text/Stimmen: deutsch/deutsch
Website: http://www.justcause.com/
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Grafik: [■│■│■│■│■│■│■│■│■│_] → 89%
Sound: [■│■│■│■│■│■│■│■│_│_] → 84%
Gameplay: [■│■│■│■│■│■│■│■│_│_] → 89%
Story: [■│■│■│■│■│■│■│■│_│_] → 84%
Dauerspaß: [■│■│■│■│■│■│■│■│■│_] → 89%
Multiplayer: nicht vorhanden
(alles in %, von o-100)
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Fazit: Noch nie hat Chaos verbreiten so viel Spaß gemacht. Zerstörung und viel spielerische Freiheit sind die Pluspunkte des Spiels mit toller Grafik.
Wertung: 8,8/10 → 88%
■ gc: Jensen6