07 August 2012

Ghost Recon: Future Soldier in der Review



Der neue Shooter von Ubisoft spielt in der Zukunft und kommt mit einigen Veränderungen daher. Wie sich das auf die Wertung auswirkt, lest ihr hier.


 


Ghost Recon: Future Soldier ist kein typischer Ghost Recon-Titel mehr, vieles hat sich seit Advanced Warfighter 2 verändert. Ubisoft setzt nun mehr auf Action und weniger auf Taktik, dennoch bleibt das Spiel im Großen und Ganzen ein Taktik-Shooter. Man kämpft sich wie gewohnt mit drei KI-Kameraden oder mit drei menschlichenm Mitspielern durch die Kampagne. Verändert hat sich an dieser Stelle aber schon einiges. Man kann nicht mehr die Ausrüstung der KI-Ghosts verändern und auch nicht mehr ihre Bewegungen bestimmen und koordinieren, wie noch in den früheren Teilen. Der Spieler kann nur vorgeben welche Feinde eine höhere Priorität haben und diese können dann von den KI-Kollegen ausgeschaltet werden. Neu sind die synchronisierten Ausschaltmanöver bei denen jeder der vier Ghosts einen Feind gleichzeitig auslöscht.

Durch den erhöhten Action-Anteil will Future Soldier an Konkurrenten wie Call of Duty und Battlefield heranreichen. Dies wirkt an einigen Stellen aufgesetzt, da eine actionreiche Spielweise nie wirklich ein Teil der Serie war. So reicht auch die Inszenierung nicht an die Top-Shooter heran, auch wenn sich das Spiel merklich schneller spielt, als die vorherigen Spiele. Die Gefechte sind aber trotzdem gelungen inszeniert. Ubisoft bemüht sich auch um weitere Neuheiten, wie zum Beispiel neue Gadgets und Waffen, die es in naher Zukunft geben wird. In Ghost Recon: Future Soldier begibt man sich in die afrikanischen Länder Namibia und Sambia sowie nach Russland. Es gibt insgesamt zwölf Kapitel, die vielseitig aufgebaut sind und viel Abwechslung mit sich bringen. Viele Missionen können dabei weniger taktisch durchgespielt werden und sind so eher untypisch für die Reihe.

Das Spiel setzt auf unterschiedliche Gadgets,
die es in naher Zukunft geben wird. 

Ubisoft hat, um die Grundlage der Taktik-Shooter-Serie zu bewahren, Missionen eingebaut, bei denen man nicht entdeckt werden darf - sonst geht's zurück zum letzten Checkpoint. In diesen Missionen kann man praktische Zukunfts-Gadgets nutzen, wie das Tarn-Feature mit dem man nahezu unsichtbar wird. Praktisch ist neben der Aufklärungs-Drohne auch die Sensor-Granate mit der sich Feinde im Umkreis aufspüren lassen und markiert werden. Für die synchronisierten Schüsse ist es sehr wichtig die Position von allen Feinden zu kennen, denn tote Feinde erwecken Aufmerksamkeit, wenn sie gefunden werden. Neben den taktischen Gadgets gibt es auch Waffen, wie den Warhound, den man fernsteuern kann und mit diesem Mörsergranaten abschießt. Das effektivste Item ist aber nachwievor die Drohne, die einen sehr guten Überblick über die verschiedenen Schauplätze liefert und auch eine Zoom-Funktion besitzt. Bei allen taktischen Hilfsmitteln gibt es ein Signal, das den Spieler warnt, bevor er entdeckt wird. Besonders praktisch ist es Feinde für die KI-Kollegen zu markieren, die dann verlässlich ausgeschaltet werden. Die Drohne kann auch am Boden genutzt werden, wo sie dann in enge Schächte vordringen kann. Die Steuerung ist aber etwas umständlich beim Wechsel von der Luft zum Boden, weist aber sonst keine Fehler auf.

Besonders die Steuerung der Synchro-Kills ist sehr gut gelungen: Man markiert vier Ziele, peilt eines davon an und die drei KI-Mitspieler suchen sich Positionen und zielen auf die anderen drei Feinde. Sobald jeder bereit ist, drückt man ab und gleichzeitig erledigen auch die KI-Ghosts ihre Ziele. Dies funktioniert auch nur mit drei oder weniger Feinden, wobei die Kameraden fast nie einen Alarm auslösen. Im Coop-Modus für vier Spieler muss man anders an die Sync-Kills herangehen, da hier jeder Mitspieler aufpassen muss, um nicht entdeckt zu werden. Insgesamt ist die KI der drei computergesteuerten Ghosts gut und arbeitet eigenständig mit. Die KI-Kameraden können den Spieler auch heilen. Future Soldier verfügt auch über ein Deckungssystem bei dem man nicht nur hinter geeigneten Gegenständen Schutz suchen kann, sondern auch über diese springen und von Deckung zu Deckung sprinten kann, was im Vergleich zu Splinter Cell: Conviction noch besser ausgebaut wurde und nun flüssiger läuft. Blickt man in die Richtung einer Deckung wird ein Symbol eingeblendet und bei Knopfdruck rennt der eigene Ghost in Deckung. Falls die Position unsicher ist, erscheint kein Symbol, sodass man vorgewarnt ist.

Im Multiplayer-Modus geht es um Teamwork.
Es gibt auch einen Guerilla-Modus für vier Spieler, bei dem man es mit 50 immer stärker werdenden Gegnerwellen aufnehmen muss. Future Soldier verfügt auch über einen Multiplayer-Modus mit verschiedenen Modi, wie dem taktischen Modus "Konflikt" für zwei Achterteams, die in zwei Vierertruppen unterteilt sind. Es gibt dann verschiedene Aufgaben, wie die Verteidigung oder das Einnehmen von Zielen. Im Modus "Saboteur" muss man eine Bombie platzieren und detonieren lassen, um zu gewinnen. Da man als Bombenplatzierer nur eine Pistole mitführt, geht es hier auch um die Unterstützung des eigenen Teams. Jeder Ghost ist im Multiplayer-Modus mit dem Tarn-Feature, den Sensor-Granaten und einer Minikamera ausgestattet. Mit dem Level-System kann man weitere Items freischalten, sowie neue Waffen und Ausrüstungsgegenstände. Die Karten erinnern mehr an die Maps in Call of Duty, als an die aus den beiden Advanced Warfighter-Spielen.

Die Erzählweise der Story wurde überarbeitet, denn es gibt Cut-Scenes und ein ähnliches Missions-Briefing, wie in den Call of Duty-Spielen. In den Cut-Scenes lernt man die Ghosts näher kennen und es wird oft die Brutalität der Feinde dargestellt, was aber oft sehr klischeehaft wirkt. Die Story enthält auch keine wirklichen Überraschungen oder Highlights. Die Grafik hat sich im Vergleich zu den früheren Teilen verbessert. Dennoch gibt es auch matschige Texturen und Pop-ups. Explosionen und Wettereffekte sehen aber gut aus, auch wenn die Grafik nicht an aktuelle Top-Spiele heranreicht, weil es mitunter Grafikfehler gibt. Die Soundeffekte und der Soundtrack sind aber insgesamt gut gelungen. Für die PlayStation 3 gibt es einen 3D-Modus, die Version für die Xbox 360 verfügt über eine gute Kinect-Steuerung mit der man die eigenen Waffen modifizieren kann. Dies ist spaßig, praktischer ist es aber mit dem Controller. In Future Soldier gibt es auch einen Splitscreen-Modus im Guerilla-Modus. Leider gibt es diesen nicht in der Kampagne.

Insgesamt versucht Future Soldier ganz klar kein typischer Taktik-Shooter mehr zu sein und läuft so Gefahr bei Konkurrenten wie Call of Duty, Battlefield, Max Payne 3 und anderen Shooter unterzugehen. In Future Soldier fehlen die besonderen Momente und der taktische Ursprung der Reihe wegen des übergeordneten Action-Anteils. Wegen des Genre-Wechsels kann Future Soldier nicht wirklich mithalten, bleibt aber trotzdem ein durchaus gutes Spiel. Mehr Taktik und weniger Action wäre aber von Vorteil gewesen.



Wertung
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Game: Ghost Recon: Future Soldier
Genre: Taktik-Shooter
Publisher: Ubisoft
Entwickler: Ubisoft Paris
System(e): PS3, Xbox 360, PC
Release: 25.05.2012 (PS3 Xbox 360), 29.06.2012 (PC)
USK: ab 18, uncut
Spieler: offline: 1-4,online: 2-16
Text/Stimmen: deutsch/deutsch
Website: http://ghostrecon.uk.ubi.com/
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Grafik: 8,9/10 
Sound:
8,9/10 
Gameplay: 8,9/10 
Story:
8,7/10 
Dauerspaß:
9/10 
Singleplayer: 8,9/10
Multiplayer: 9/10
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3D-Modus: gut (nur PS3)

Bewegungssteuerungen:
Move für PS3: /
Kinect für Xbox 360: gut
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Fazit: Ghost Recon: Future Soldier ist ein solider Shooter, der besonders im Coop-Modus und im Multiplayer-Modus viel Spielspaß bringt. Leider gibt es im Vergleich zu den früheren Teilen zu wenige, aber trotzdem gute, taktische Elemente.

Wertung: 8,9/10

Jensen6