22 April 2011

L.A. Noire: Der Crime-Thriller in der Vorschau



Was wird das Detektiv-Spiel von Team Bondi und Rockstar Games bieten? Was erwartet euch im Spiel? Hier ist die ausführliche Vorschau.








Cole Phelps räumt auf
Wenn man an ein Spiel von Rockstar Games denkt, hat man sofort hohe Erwartungen, beim neuen Spiel ist das nicht anders. L.A. Noire hat eine Entwicklungszeit von ca. 5 Jahren und ungefähr 300 Schauspieler haben mitgewirk. Deren Bewegungen, also Mimik und Gestik, wurden von 32 Kameras per MotionScan und Motion Capturing aufgenommen. Dies gehört zur eigentlichen Innovation des kommenden Crime-Spiels, denn die Ermittlungen erhalten ihren einzigartigen Reiz durch das noch nie da gewesene Verhörsystem, mehr dazu lest ihr im nächsten Abschnitt. Bei Rockstar Games denkt man aber auch an filmreife Cutscenes, eine spannende Handlung und Geschichte und eine blendende Grafik. Dies findet man alles in L.A. Noire, auch wenn das Spiel von Team Bondi entwickelt wird, die sehr eng mit Rockstar zusammenarbeiten. Im Spiel schlüpft man in die Rolle des Ex-Soldaten Cole Phelps und gibt sich im Jahre 1947 ganz dem Vernichten der wachsenden Kriminalität in Los Angeles hin. Den Spieler erwarten nicht nur der Gameplay-Kern, die Ermittlungsarbeit, sondern auch Schießereien, Schlägereien und Verfolgungsjagden. Als Cole Phelps steigt man so in der Polizei-Laufbahn immer weiter hoch, während man an Tatorten nach Hinweisen sucht, Zeugen und verdächtige Personen verhört und nach dem Mörder sucht. Es gibt ergibt sich im Verlauf des Spiels ein Muster und man stellt fest, dass man nach einem Serientäter sucht. Man beginnt die Karriere bei der Polizei, nachdem man im Zweiten Weltkrieg als Soldat gekämpft hatte, im Verkehrsdezernat des LAPD (Los Angeles Police Department) und hat von Anfang an einen Partner an der Seite, der den Spieler unterstützt.

Ermittlungen in Los Angeles
Kommt es zu einer Ermittlung untersucht man zuerst den Tatort nach Hinweisen und startet schließlich Verhöre von Zeugen, Verdächtigen und verwandten Personen. Vor dem Verhör schaut man sich die Person genau an und beobachtet die Körperhaltung und den Gesichtsausdruck bevor man mit den Fragen loslegt. Hier kommt das bereits erwähnte Verhörsystem zum Einsatz. Man klickt im Notizbuch die gefundenen Hinweise, Personen und Ort an und Phelps stellt dann Fragen, worauf die Person gegenüber antwortet. Man kann nun entscheiden ob man der Person glaubt oder ob man denkt, dass diese lügt. Anschließend kann man ruhig auf die Person eingehen oder in einem härteren Ton nachhaken. Entscheiden kann man sich davor aber nur, wenn man vorher auf die Antwort der verdächtigen Person und deren Mimik und Gestik geachtet hat. Diese geben nämlich Aufschlüsse darüber, ob eine Person die Wahrheit sagt oder nicht - genau wie im echten Leben. Als Detektiv sollte man also darauf achten, ob die Person selbstbewusst ist oder nervös, ob der Blick normal oder schüchtern ist. Dafür wurden die vielen Schauspieler eingesetzt, um die Mimik und Gestik perfekt umzusetzen. Daraus resultieren lebensecht animierte Gesichter, deren Detailgrad aber nicht so hoch wie der Echtheitsgrad der Mimik ist. Achtet man genau auf die befragte Person, erhält man am Ende der Befragung bessere Hinweise, als wenn man schlampig mit den wertvollen Mimik- und Gestik-Details umgeht. Bei der Ermittlung von zahlreichen Fällen in der Stadt der Engel hilft einem das Intuitions-System mit dem z.B. bei Verhören eine Dialog-Option ausgeblendet wird, mit dem man die Mitglieder des Rockstar Games Social Clubs befragen kann oder mit dem man sich für ein paar Sekunden die Positionen aller Hinweise eines Tatorts ansehen kann. Die Punkte sind aber begrenzt, man erhält sie durch erfolgreiche Missionen mit einer hohen Wertung. Die Wertung wird durch den Erfolg bei Verhören, der Anzahl der gefundenen Indizien und dem Verhalten im Straßenverkehr entwickelt.

Mix aus Kriminalarbeit und Action
Doch neben der Ermittlung von Fällen gibt es auch Schießereien, die so ähnlich ablaufen wie in Grand Theft Auto 4, sowie Verfolgungsjagden mit Autos, die sehr spannend inszeniert sind. Die Autos der 1940er Jahre in L.A. steuern sich viel besser als die Karren in GTA4, sie schaukeln weniger und verfügen über Handbremsen. Man kann Autos konfiszieren, man muss sie also nicht wie in Grand Theft Auto 4 klauen. Aber als Mitarbeiter der Polizei hat man eigentlich immer einen fahrbaren Untersatz zur Hand. Wird man befördert, erhält man einen besseren, schnelleren Wagen. Man kann in Prügeleien agieren und so auch in Nahkampfsituationen verwickelt werden. Dabei gibt es sogar Moves, die man mit dem Partner ausüben kann. So ist aber auch bei Auto-Verfolgungen oft Teamwork angesagt, wenn ein flüchtiger entwischen will. Den Spieler erwarten auch ein paar Rätsel, wenn er knifflige Fälle lösen muss. So scheint das Spiel auf den ersten Blick sehr komplex, doch es gibt diverse Einstiegshilfen, wie ein Tutorial, akustische Signale, Controller-Vibrationen und Tipps von Kollegen im Spiel. Am wichtigsten ist und bleibt aber natürlich neben den Actioneinlagen, die Ermittlung der Fälle. Die Serienkiller-Geschichte ist nur eine von vielen Handlungssträngen des gesamten Spiels. Dazu kommt aber auch noch die Aufarbeitung von Phelps Vergangenheit im Zweiten Weltkrieg, Korruptionen im LAPD und viel mehr. Es gibt in L.A. Noire eine Haupthandlung und eine Nebenhandlung, die am Ende von jeder Mission abgeschlossen ist. Phelps arbeitet zudem mit vielen Partnern zusammen, die verschieden auf ihn und seine Art und Weise eingehen. Durch den Mix von Action - und Ermittlungseinlagen arbeitet der Entwickler zudem an einem System, das auf die Stärken, Schwächen, Vorlieben und Abneigungen des Spielers reagiert.

Neues Spielgefühl
Die Story ist Spiels ist spannend, erwachsen und vielschichtig, genau wie man es bei einem Rockstar-Spiel gewöhnt ist. Die Abwechslung im Spiel ist durch die Genre-Mischung gegeben und wird durch die starke Handlung unterstützt. Dazu kommt auch noch die belebte Spielwelt, denn überall sieht man Menschen herumlaufen und Autos fahren. Los Angeles wurde übrigens originalgetreu nachgebildet, die Stadt aus dem Jahr 1947 lebt sozusagen im Spiel weiter. Zum realistischen Spielgeschehen gehört auch, dass man gefundene Gegenstände in Echtzeit begutachten kann. So kann man sie drehen und wenden und sogar getötete Personen kann man untersuchen. Zusätzlich gibt es, wie in der Realität, einen Gerichtsmediziner, der zum Beispiel den Todeszeitpunkt der gefundenen Leiche bestimmt. Außerdem muss man sich keien Sorgen darüber machen, wenn man nicht alle Gegenstände bzw. Hinweise gefunden hat oder die Verhöre nicht mit Bravour beendet hat, denn man kann die einzelnen Fälle auch so lösen. Leider ist es noch unklar, ob man nach dem Beenden eines Falls, diesen wiederholen und sich so verbessern kann. Nach dem kompletten Durchspielen ist dies aber definitiv für alle Missionen möglich. In L.A. Noire gibt es insgesamt 22 Fälle, die Hauptmissionen und viele Nebenmissionen. Besonders gelungen ist das Integrieren von bekannten Schauspielern im Spiel, sodass man manchmal auf sehr bekannte Gesichter stößt. Der besondere Reiz des Spiels ist aber, dass man verstärkt auf den Gesichtsausdruck und die Körpersprache des Gegenüber achtet, was bisher in keinem anderen Spiel so wichtig war. Das Spiel schafft es sogar menschliche Emotionen und Signale unglaublich lebensecht darzustellen. L.A. Noire ist ein Open World-Spiel, sodass man die Stadt vollständig erkunden kann.

Die Technologie
Wie bereits gesagt, wurden für die verblüffend echten Gesichtsanimationen ungefährt 300 Schauspieler eingesetzt. So wurden Mimik und Gestik perfekt umgesetzt und können so sehr gut in den Ermittlungen benutzt werden, um die Fälle zu lösen. Die MotionScan-Technologie ist eine halbe Million US-Dollar teuer und auch besonders revolutionär. Mit 32 Kameras werden die Gesichtsbewegunge der Schauspieler aufgenommen und ins Spiel integriert. Das Spiel kann somit ein neues Spielgefühl vermitteln. Hinter jeder Hauptfigur und hinter jedem Passanten steckt ein Schauspieler. Auch bei der Stadt achtet man auf Detailgenauigkeit. So sind das Stadtbild, die Fahrzeuge, das Mobiliar, die Gebäude und die Menschen dem Look von Los Angeles in dnen 40er Jahren nachempfunden. Die Entwickler setzen hier sehr auf Authenzität, wodurch eine besondere Spiel-Atmosphäre entsteht, wozu auch die neue Grafik-Technologie beiträgt. Die Grafik des kommenden Spiels ist ungemein realistisch und man sieht sofort die Detailliebe und die realitätsnahen Spielumgebungen stechen somit hervor genauso wie die Personen, die über eine noch nie dagewesene Mimik und Gestik verfügen. L.A. Noire überzeugt an alle Enden und Ecken. Doch was das Spiel wirklich bietet, wird sich erst nach dem Release zeigen.

Fakten:
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Game: L.A. Noire
Genre: Action-Adventure
Publisher: Rockstar Games
Entwickler: Team Bondi
System(e): PS3, Xbox 360
Release: 20.05.2011
USK: ab 18 (?)
Spieler: offline: 1,online: 0
Text/Stimmen: deutsch/englisch
Website: http://www.rockstargames.com/lanoire
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Fazit: L.A. Noire vermittelt ein neues Spielgefühl, bahnbrechende Innovationen und einen tollen Genre-Mix mit einer spannenden Handlung. Das "Gesichter-Lesen" ist das absolute Highlight des Spiels. Was kann hier noch fehlen?

Einschätzung: 9,2/10 → 92%

Jensen6