21 May 2010

Alan Wake: Test zum Schattenspiel

Was passiert, wenn Albträume Wirklichkeit werden, zeigt Remedy Entertainment im neuen Action-Abenteuer. Hier ist der Test zu Alan Wake. Wake up!

Wenn deine schlimmsten Träume...
Alan Wake heißt der Held des gleichnamigen Spiels, doch ein freiwilliger Held ist er mitnichten. Wegen seiner zweijährigen Schreibblockade fährt er mit seiner Frau Alice in ein kleines Städtchen mit dem Namen Bright Falls. Die Natur soll im gut tun und ihm wieder zum Schreiben verhelfen, denn er ist ein Bestseller-Autor. Genervt von seinem Manager und seinen Fans hofft Alan in dem kleinen Haus am See Ruhe zu finden und zu entspannen. Wird's was? Keinesfalls, denn seine Frau wird entführt und Mr. Wake muss eine Reise antreten, die ihm garnicht gefällt, um Alice wiederzufinden. Kaum ist er auf der Suche tauchen aufeinmal Seiten aus einem Buch auf, dass er angeblich geschrieben haben soll. Doch das Schlimmste kommt noch: Alles was in diesem mysteriösen Buch steht, wird plötzlich Wirklichkeit und ihr könnt mir glauben, dass Werk ist kein Bilderbuch, sondern ein Thriller vom Feinsten.

...wahr werden.
Somit wird Alan von Schattenwesen, in Form von Holzfällern mit Äxten und anderen Waffen angegriffen und die Einwohner des kleinen Örtchen verhalten sich auch komisch. Irgendetwas geht hier vor sich, die Menschen und Schattenwesen scheinen besessen zu sein. Dazu kommt dass sich der Autor nicht mehr an die vergangene Woche erinnern kann und von Albträumen nachst wie auch tagsüber heimgesucht wird. Hört sich alles an, wie guter Stoff für ein Buch? Klar, das auch, aber viel spaßiger ist es in die Rolle des Schriftstellers zu schlüpfen und das Abenteuer aus seiner Perspektive zu erleben. Die Story ist in 6 Episoden unterteilt, die wie in einer Fernsehserie strukturiert sind. Am Ende einer Episode gibt es z.B. immer Cliffhanger, sowie Intro und Abspann. Das Spiel wurde vom Entwickler Remedy Entertainment übrigens 5 Jahre lang entwickelt.

Kampf den Schatten!
Nur bewaffnet mit einer Taschenlampe und einer Schusswaffe kämpft der Spieler gegen die Schattenmenschen, denn diese reagieren nur auf Licht, gegen Wummen sind die immun. Alan kann Shotguns, Pistolen, Jagdgewehre und Schrotflinten benutzten um den vermummten Gestalten Garaus zu machen. Vorher muss er sie aber mit Licht bestrahlen, was beispielsweise von Flutlichtern, Leuchtraketen, Signalpistolen, Magnesiumfacklen oder eben von einer Taschenlampe kommen, denn die Wesen reagieren nur auf Bleikugeln, wenn sie vorher mit hellem "angebrutzelt" wurden. Doch nicht nur Gegenstände in Menschenform greifen den Spieler an, sondern auch andere Dinge, wie z.B. Autos, Reifen, Fässer oder Dampfwalzen und Tiere, wie z.B. Vögel. Alan kann sogar Gebrauch von Autos machen und somit die Gegner per Scheinwerferlicht fertig machen. Dazu kommt, dass der mutige Held auch von Wirbelstürmen verfolgt wird - die Natur schlägt sozusagen zurück. Während des Spielverlaufs lauscht man Alans Gedanken und trifft auf andere Charaktere. Storyinformationen erhält man aus Zwischensequenzen, Radios, Fernsehern und Manuskripten, die von anderen Figuren verfasst wurden, was aber nicht immer klar ist. Das Spiel findet zu einem großen Teil um und in Bright Falls statt, in den Wäldern trifft man sehr oft gegen die, sich meist in der Überzahl befindlichen, Feinde an. Nebencharaktere helfen dem Spieler teilweise und unterstützen ihn in Kämpfen.

Shadows'n'Light
Eine dichte Atnmosphäre bringt der Mix zwischen Schatten- und Licht-Spielen, was die Grundelemente des Spiels sind. Nebelschwaden tauchen auf, die Lichteffekte der vielen Lichtspender faszinieren. Gegner tauchen von Schatten umhüllt auf, während man mit der Blendgranate für Helligkeit sorgt. Der Wechsel ist gut gelungen, dennoch bringen die Waldpassagen in der Nacht mit der Zeit nichts Neues mehr mit sich, die Abwechslung fehlt. Sehr selten spielt eine Mission im Tageslicht, weil sich die Gegner tagsüber nicht aus ihren Verstecken trauen. Fahrzeugfahrten machen Spaß und bringen dass eintönige Gameplay ein bisschen in Schwung. Obwohl Alan Wake ein Action-Abenteuer ist, gibt es nur vereinzelt Rätsel, die nicht allzu schwer sind. Das Gameplay ist, wie schon gesagt, relativ monoton, obwohl die Feinde einige Moves draufhaben, wie z.B. den Autor zu umzingeln. Dennoch besteht das Kämpfen immer aus den gleichen Abläufen: Zuerst muss man die Schattenmonster mit Licht brutzeln und anschließend kann man sie mit einer Waffe zur Strecke bringen.

"Mysteriöse" Technik
Alan Wake besitzt aber trotzdem eine tolle Grusel-Atmosphäre, die stark durch die ideenreiche Story untermalt wird. Als Spieler muss man sich aber widersprüchlicher Weise keine Sorgen um die Munition machen und Batterien für die Taschenlampe machen. Man leidet fast nie unter Ausrüstungs-Engpässen, obwohl das eigentlich typisch für ein Grusel- bzw. Horror-Spiel ist. Zudem können gefundene Ggenstände nicht mit ins nächste Kapitel übernommen werden, indem man dann wieder mit der Standard-Ausrüstung kämpfen muss. Schwach ist die deutsche Synchro, aber die englische Original-Version kann da Abhilfe schaffen, denn diese befindet sich auch auf der Disc. Die Grafik des Spiels ist mittelmäßig bis gut, kann aber nicht mit top-aktuellen Spielen mithalten. Schock-Momente sind auch nicht zu finden, geschweige denn spielerische Abwechslung. Dennoch überzeugt die Mystery-Atmosphäre und die ausgefeilte Story ist ein weiterer Pluspunkt. Trotz einiger offensichtlicher Mängel ist Alan Wake ein ordentliches Spiel, dem es aber an mehr Wow!-Momenten fehlt.

Wertung
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Game: Alan Wake
Genre: Action-Adevnture
Hersteller: Microsoft
Entwickler: Remedy Entertainment
System(e): Xbox 360
Release: 14.05.2010
USK: ab 16, uncut
Spieler: offline: 1,online: 0
Text/Stimmen: deutsch/deutsch
Website: http://www.alanwake.com/
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Grafik: [■│■│■│■│■│■│■│■│_│_] → 85%
Sound:
[■│■│■│■│■│■│■│■│_│_] → 84%
Gameplay: [■│■│■│■│■│■│■│■│_│_] → 79%
Story:
[■│■│■│■│■│■│■│■│_│_] → 88%
Dauerspaß:
[■│■│■│■│■│■│■│■│_│_] → 79%
Multiplayer: nicht vorhanden
(alles in %, von 0-100)
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Fazit: Zusammenfassend ist Alan Wake ein Spiel mit durchdachter Story, aber schwachem Gameplay und vielen kleinen Fehlern, die den Dauerspaß beeinträchtigen. Trotz der guten Atmosphäre fehlt aber die spielerische Abwechslung.

Wertung: 8,3/10 → 83%

gc: Jensen6