25 April 2010

Splinter Cell: Conviction: Test des Stealth-Shooters

Heiß erwartet - jetzt endlich da! Hier ist der Test zu Sam Fishers neuem Abenteuer!

Gestatten, Sam Fisher.
Von Rache getrieben ist er auf der Suche nach dem Mörder seiner Tochter. Von Third Echelon hat er sich abgewendet. Er ist Sam Fisher und er hat es immer noch drauf. Willkommen im wohl packendsten, emotionalsten und actionreichsten Splinter Cell. Auch im fünften Teil der Reihe schlüpft der Spieler in die Rolle des Top-Agenten. Doch es hat sich vieles verändert. Sam ist kein kalter Auftragskiller mehr, er ist Ex-Agent und voller Wut und Trauer getrieben. Er sucht nach dem Mann, der seine Tochter Sarah überfahren hat und geht dabei auch über Leichen. Es gibt keine Organisation, die im sagt was er tun soll, Sam ist auf sich allein gestellt und geht jedes Risiko ein, d.h. mehr Action und weniger Schleichpassagen. Doch keine Sorge, das Splinter Cell-Grundgerüst ist vorhanden: Es ist möglich das Spiel teilweise leise und ohne viel Geballer zu spielen oder einfach die Waffen sprechen zu lassen. Dennoch spielt sich Splinter Cell Conviction nicht wie ein Shooter, das Spiel hält viel mehr an den Grundideen der Reihe fest, gemischt mit rasanten Action-Einlagen. So muss das sein!

"What happens next is up to you!"
Obwohl Sam in Zivil unterwegs ist und nun fast keine Agenten-Utensilien bei sich hat, ist er nicht weniger gefährlich. Er bricht den Seitenspiegel eines Autos heraus und benutzt ihn fortan, um unter Türen durch zu gucken - das ist Improvisation. Kletterfertigkeiten hat der einstige Killer auch nicht verlernt, geschweige denn Nahkampffähigkeiten. So kann der Spieler mehr mit der Umgebung interagieren und z.B. bei einem Verhör den Gegner gegen einen Spiegel werfen, woraufhin dieser spektakulär zerbricht. Spezielle Moves sind auch schnell erlernt. Bei einem Nahkampf kann Sam den Gegner entwaffnen und ihm schließlich das Messer in die Hand schlagen. Im Fernkampf ist der ehemalige Top-Agent noch geschickter geworden. War es in den älteren Teilen oft schwer den Gegner zu erschießen, kann man jetzt mit dem Mark & Execute-Feature mehrere Feinde markieren und sie dann einen nach dem anderen per Kopfschuss ausschalten, aber nur wenn man vorher eine andere Wache im Nahkampf getötet hat. Wie man die Fähigkeiten ausführt und ob man sie benutzt hängt ganz vom Spieler ab. Schließlich ist die Entscheidungsfreiheit ziemlich groß. Entscheidet man sich den Kronleuchter mit einem Schuss gen Erdboden zu befördern, erregt das Aufmerksamkeit. Geht man aber vorsichtig vor, sehen die Waffen den Agenten nicht, man kann sich einfach an ihnen vorbei schleichen. Befindet man sich im Schatten wird das Bild schwarz-weiß, hält man sich im Licht auf kommt wieder Farbe ins Bild und man ist leichter erkennbar. Missionsziele werden an Wände und an andere ebene Flächen projeziert, ein Blick ins Pausenmenü bleibt also vorteilhaft erspart.

Ich bin ein Ghost.
Falls man doch einmal unvorsichtig geworden ist und einen der Gegner erspäht hat, bleibt an der Stelle an der die Wachen Sams Aufenthaltsort vermuten eine weißliche Silluette stehen. Diese zeigt die letzte bekannte Position des Spielers an. Somit weiß man, wo die Gegner den Spieler vermuten und kann entsprechend handeln. Flankiermöglichkeiten gibt es immerhin genügend: Sam stürmt in einen Raum und wird sofort entdeckt, ein weißes Hologramm bleibt zurück. Der Agent springt sogleich aus dem Fenster und klettert draußen an dem Haus von Fenster zu Fenster und entfernt sich so weiter von der letzten Position. Derweil schießen die Gegner auf den Ort, wo sich der Ghost befindet und Sam kann ganz in Ruhe vorgehen und ein paar Fenster weiter eine Wache von hinten aus dem Fenster werfen. Im Spielverlauf bekommt man weitere Waffen und Gadgets, wie beispielsweise ein Infrarot-Sicht-Gerät und bessere Pistolen, mit denen der Agent noch geschickter vorgehen kann, um Zielpersonen ausfindig zu machen und schwer sichtbare Laserstrahlen zu entdecken.

Zwei sind mehr als einer.
Archer und Kestrel heißen die beiden Agenten, die im eigenständigen Coop-Modus spielbar sind und EMP-Bomben finden und deren Explosion verhindern müssen. Der Modus beinhaltet vier Kapitel, die USA und Russland müssen sich fortan zusammentun und verhindern, dass gefährliche Waffen den Weg auf den Schwarzmarkt finden. Das gibt den beiden Spielern natürlich die Möglichkeit im Team zu agieren, um z.B. Gegner gleichzeitig auszuschalten und Türen aufzubrechen. Zudem kann man seinem verletzten Kumpel auch zu Hilfe eilen und ihm eine Adrenalin-Spritze in den Arm jagen. Genauso wie Sam und die anderen beiden Agenten, können auch die Wachen den Spieler als menschlichen Schutzschild missbrauchen. Das bedeutet mehr Dramatik und Action. Außerdem können die Spieler auch Feinde für ihren Mitspieler markieren, um ihn so zu warnen oder ihm das Ausschalten leichter zu machen. Wer mehr auf Mehrspieler-Partien steht und dem anderen Agenten richtig einheitzen will, sollte den Multiplayer-Modus ausprobieren. Er enthält die vier Modi "Hunter", "Last Stand", "Face-Off" und "Infiltration", bei denen es zum Beispiel darum geht, den anderen Agenten auszuschalten, während man sich auf einer Map voller Wachen befindet. Für jeden getöteten Agenten gibt es natürlich mehr Punkte als für einfache Wachen,  die man umlegen kann, um dem Gegner Punkte wezuschnappen. Bei "Infiltration" muss man alle Gegner auf der Map ausschalten, dieser Modus ist aber bisher nur für Käufer der Limited Edition verfügbar. Das Outfit des eigenen Agenten im Multiplayer-Modus kann man individuell gestalten und Änderungen an den Waffen, den Gegenständen, der Panzerung und an der Kleidung vornehmen nach dem Motto: Build your own agent! Immer mehr Schießeisen, Items und Kleidungsstücke lassen sich freischalten und kaufen in dem man beim Spielen Punkte sammelt.

Grandiose Technik
Sam Fisher überzeugt nicht nur im Kampf, sondern auch im Aussehen. Die Grafik des Spiels kann mit großen Grafik-Hits mithalten und ist schön mit anzusehen. Zahlreiche Details und Effekte untermalen die perfekt designte Umgebung. Besonders die Suche nach interaktiven Objekten und die deutsche Synchro sind gut gelungen. Conviction beinhaltet sogar alte Bekannte und eine spannende Story, die einen immer weiter zur Wahrheit führt und imposante Wendungen zu offenbaren hat. Über seltene Ruckler im Coop-Modus, zu einfach designte Level und vereinzelte langweilige und langwierige Passagen, wenn man nach Laserstrahlen Ausschau halten muss, kann man hinweg sehen, denn die Gesamt-Präsentation überzeugt hochgradig. Die Steuerung ist schnell erlernt, denn später müssen blitzschnelle Actionen durchgeführt werden, die Leben oder Tod bedeuten können. Mr. Fisher ist aber nichts für Kinder: Als erstes Spiel der Splinter Cell-Reihe wurde Conviction "ab 18" freigegeben und erscheint aber ungeschnitten in Deutschland. Insgesamt ein tolles Spiel mit Stealth- und Actionpassagen, dass durch eine nahezu perfekte Inszenierung und einem neuen Sam Fisher überzeugt.

Wertung
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Game: Splinter Cell Conviction
Genre: Stealth-Shooter
Hersteller: Ubisoft
Entwickler: Ubisoft Montréal
System(e): Xbox 360, PC
Release: 15.04.2010 (Xbox 360), 29.04.2010 (PC)
USK: ab 18, uncut
Spieler: offline: 1,online: 2
Text/Stimmen: deutsch/deutsch
Website: http://www.splintercell.de/
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Grafik: [■│■│■│■│■│■│■│■│■│_] → 89%
Sound:
[■│■│■│■│■│■│■│■│_│_] → 89%
Gameplay: [■│■│■│■│■│■│■│■│_│_] → 90%
Story:
[■│■│■│■│■│■│■│■│_│_] → 89%
Dauerspaß:
[■│■│■│■│■│■│■│■│■│_] → 90%
Multiplayer: [■│■│■│■│■│■│■│■│_│_] → 90%
(alles in %, von o-100)
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Fazit: Splinter Cell Conviction ist der Stealth-Shooter überhaupt. Neue Features und mehr Action geben dem neuen Teil, der trotzdem auf Schleich-Einlagen basiert ist, mehr Frische - Sam Fisher ist zurück und härter wie nie zuvor.

Wertung: 9/10 → 90%

gc: Jensen6